Wie alles mit Diana begann:


Im Bild oben, von links nach rechts: Jörg Schenkel, Dieter Schwarz, Wolfgang Ruhl, Achim Mentzel.

Die Geschichte hier, hat Jörg Schenkel aufgeschrieben, wie er sie erlebt hat.

Mein Interesse für Musik begann eigentlich ziemlich spät, obwohl wir zu Hause ein Klavier zu stehen hatten. Zu Weihnachten spielte Mutter immer darauf. Aber wir 3 Kinder, hatten keine Lust dazu. Ich mochte lieber Sport. Heute kann ich mich aber immer noch ärgern, dass ich das Klavier spielen nicht erlernt habe.

Ich war Lehrling im 2. Lehrjahr als Rundfunkmechaniker, da stellte mein Chef Herr  Lehmann einen neuen Lehrling ein, Dieter Schwarz hieß er. Ein talentierter

junger Mann. Er hatte das gleiche Hobby wie ich, denn wir bastelten gerne mit Elektronikteilen. Wir bauten Verstärker, Boxen usw. aber unabhängig von einander, dass stellten wir aber erst später fest. Ich wollt schon immer  einen guten Sound zu Hause haben, 4 x 12,5 Watt unter der Fensterbank, größere Lautsprecher gab es damals noch nicht bei uns im Osten, so dass die Bässe richtig wummern können. Gegenüber vom Kinderzimmer war das Polizeirevier. Der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) war dann öfter mal zu Gast bei uns, wegen zu großer Lautstärke.

Dieter bastelte für seine kleine Band (Trio), Gesangs-Anlage, Echogerät usw. Vom Echo oder Hall-Gerät hatte ich noch nie etwas gehört. Ich hatte schon Radios und Sender gebaut, aber das war mir neu. Dieter konnte Klavier, Gitarre, Bass spielen und singen. Ein super Talent also. Das Trio bestand aus Klavier, Gesang, E-Gitarre und Kontrabass.

Also war ich das nächstes mal mit, bei seinen Auftritten. Das hatte mich so begeistert, dass ich es noch heute vor mir sehe, wie ich hinter der Bühne stand und zu mir

sagte, dass musst du unbedingt auch können und bat dann Dieter (Er stammte nämlich aus einer Musikerfamilie, seine Brüder lebten im Westen und spielten in einer Tanz-Band, die schon Platten rausgebracht hatten.), mir Gitarre spielen beizubringen. Er zeigte mir einige Gitarrengriffe, also setzte ich mich zu Hause hin und übte solange, bis ich mir die Finger wundgespielt habe und ich die ersten Lieder spielen konnte. Aber mitspielen ließ er mich nicht in seiner Band. Der Gitarrist, den er hatte, war doch noch erfahrener als ich.

Nun ergab es sich, ich verkehrte in vielen Clubs, dass ich im Club Fehrbellinerstr., die Dieter Hesse Band kennen lernte. 3 Gitarren Schlagzeug und die natürlich, wie alle Bands damals, Titel von den " Shadow " spielten. Sie waren gerade dabei sich aufzulösen, weil der Melodie-Gitarrist Conny Hassbach zur Armee für 3 Jahre musste. Er hatte sich verpflichtet, um danach studieren zu können. (Wir trafen uns bei der Armee wieder. Er war schon Unteroffizier als ich ankam. Das war natürlich ein Vorteil für uns, (siehe " Joco Dev Quartett " ).

" Achim Mentzel " spielte Rhythmusgitarre. Als ich mitbekam, dass sie Conny verabschiedeten, fragte ich ganz mutig und cool, ob sie einen neuen Gitarristen brauchen. Gitarre, Boxen, Verstärker hatte ich. Achim war gleich begeistert. Mir war zwar etwas mulmig zumute, denn ich konnte noch zu wenig. Aber das wussten sie ja nicht. Ich sagte, ich würde gerne die Rhythmusgitarre übernehmen, Daraufhin sagte Achim, dann übernehme ich die Melodie-Gitarre und Gesang. Nun sagte der, der die Bassmelodie auf einer normalen Gitarre spielte, dass er dann nicht mehr mitspielen möchte, warum ???

Kein Problem, ich habe da jemanden der spielt Klavier, Gitarre und singt, hat Verstärker, Boxen, Echogerät, Mikrofon usw. Der könnte dann den Bass übernehmen. Also gebongt. Dieter Schwarz war mit an Bord und somit hatte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich hatte meine erste Band und Dieter zu einer neuen Band verholfen. Dieter war natürlich für die neue Band eine große musikalische Bereicherung. Somit hatten wir 2 Sänger, Achim und Dieter. Wir hätten die " Beatles " des Ostens werden können, wenn man uns nicht soviel Steine in den Weg gelegt hätte. Beste musikalische Voraussetzungen hatten wir.

Angefangen haben wir bei " Greschus ", eine Kneipe in der Wisbyer, Ecke Neumannstr.

in Berlin Prenzlauer Berg. Dort spielten wir jeden Mittwoch zum Tanz. Es war immer knackend voll und mächtig viel los. Nun waren aber über der Kneipe Wohnungen und nach 22 Uhr mussten wir leiser machen, sonst gab es Ärger. Nun konnte der Schlagzeuger Dieter Hesse unser Bandleader, aber nicht bedeutend leiser trommeln. Wir konnten die Gitarren leise drehen, aber beim Schlagzeuger ging es nicht. Also machte die Wirtin kurzen Prozess mit ihm und legte einen feuchten Scheuerlappen auf seine kleine Trommel. Man kann sich ja nun denken was dann passierte. Das Trommelfell weichte auf. Wir spielten ja damals noch mit Naturfellen und nun ging gar nichts mehr. Das konnte natürlich die gute Frau nicht wissen.

Dieter war total sauer, Er weigerte sich weiter zu spielen, ging ja auch nicht und damit war der Abend gelaufen. Wir packten unsere Sachen und gingen nach Hause. Achim schaute noch schnell mal vor die Tür, ob sein festes Mädel draußen steht. Er hatte wieder mal eine Braut klar gemacht. Es war nichts zu sehen. Also zog er mit ihr los. Plötzlich kam seine Sigrid vor, die hinter einen Baum auf der Mittelpromenade der Wisbyerstr. stand. Klitsch klatsch gab es ein paar Ohrfeigen und Achim zog mit ihr brav  wieder nach Hause.

Nach einen halben Jahr, haben wir uns dann umbenannt und den Namen geändert,

auf " Diana Show Quartett " (Zu erst hieß es ja " Diana Schau " Initialen von Dieter Schwarz „ D.Sch ”. Show durften wir uns nicht nennen, zu engl.). Wir hatten uns von Dieter Hesse dem Schlagzeuger getrennt. Der neue Schlagzeuger war Wolfgang Ruhl, genannt Kochi und der konnte auch noch gut singen. Damit begann die Laufbahn einer der verrücktesten Bands, die es je im Osten gab. Vieles ist nachzulesen in Achim Mentzel's Buch "Alles Achim oder Was ". Nur beste Musiker in einer Band ergeben noch immer keine gute Band. Zwei gute Musiker, wie Dieter und Achim, haben eigentlich die Band vorangebracht.

Einmal fragte uns ein Moderator vom Schlagerstudio (G. Wallasch), könnt ihr auch so hoch singen wie die Beatles? Na klar sagten wir, hatten aber nicht daran gedacht, dass wir dazu noch gar keine eigenen Titel hatten. Wir fingen ja gerade erst mal an, etwas eigenes zu entwickeln.


Unsere erste Filmaufnahme (8mm-Film) von Bernd Maywald, machten wir im Haus der Kultur im Filmclub Berlin 1965 und hieß „ Berlin Spezial ”. Die Tonaufnahmen dazu, wurden mit Genehmigung des DFF (Deutscher Fernseh Funk (DDR)) im Studio gemacht.

Der Film wurde privat produziert mit einer Eigenbau-Synchronkamera von Bernd Maywald. 1966 entstand noch ein zweiter Film „ Zwei Versuche ” aber da war ich schon nicht mehr dabei, da begann schon meine Armeezeit. Die zwei Filme wurden mehrfach bei Wettbewerben in der DDR ausgezeichnet und bei verschiedene Veranstaltungen in den einzelnen Städten von Rostock bis Suhl gezeigt. Auch 1967 in der Budapester Universität und 1970 beim 8mm-Film Festival in der damaligen Tschechoslowakei, konnte man die Filme sehen.

Das diese Filme mit den Diana‘s mal fester Bestandteil der DDR Rock und Pop Geschichte werden würde, daran hatte damals keiner gedacht.

Zum Thema „ Rock und Beat ” in der DDR, wurden mehrfach Ausschnitte aus beiden  Filmen beim RBB, MDR, ARTE, WDR, HR (Pop 2000), gezeigt.  

In der Ausstellung „ Rock-Jugend und Musik in Deutschland ” im Deutschen Haus für Geschichte, wurden jeweils halbjährig in Leipzig, Bonn und im Kronprinzen-Palais Berlin, Filmausschnitte sowie die Synchronkamera mit dazugehöriger Technik gezeigt.

Die Rechte an den Filmen und Fotos, die während der Filmaufnahmen gemacht wurden,  besitzt Bernd Maywald.

Obwohl ich viele Fotos, von Diana Show besitze, die sind vor 43 Jahren im Filmclub Berlin gemacht worden, darf ich sie hier auf meiner Webseite nicht zeigen (All rights reserved). Die paar Bilder hier auf meine Webseite sind meine eigenen.


Wer also etwas von Diana Show haben möchte, ob Film oder Fotos, muss sich an Bernd Maywald wenden. Die E-mail Adresse lautet: info@berndmaywald.de .


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